Joachim Zeller
Year:
2013
Bibliographic info:
8th International BUILDAIR Symposium on Building and Ductwork Airtightness ,7-8 June 2013, Hannover, Germany

Nach der Wohnungslüftungsnorm DIN 1946-6 wird die über die Heizperiode gemittelte Infiltrations-Exfiltrations-Luftwechselrate aus der Luftwechselrate bei 50 Pascal (n50) abgeschätzt. Dabei wird zwischen windstarken und –schwachen Regionen und zwischen ein- und mehrgeschossigen Wohnungen unterschieden. Weitere Parameter sind optional. Das Ergebnis liegt meist höher, als der für energetische Berechnungen verwendete Wert nach ISO 13789. Die Infiltration wird zunächst für das Lüftungskonzept verwendet um zu klären, ob „lüftungstechnische Maßnahmen“ erforderlich sind. Folgt man der Norm, hat die Infiltration außerdem Einfluss auf die Auslegung der Lüftungskomponenten. Da n50 im Planungsstadium meist nicht bekannt ist, werden in der Norm Standardwerte angegeben: Für Bestandsgebäude n50 = 4,5 h-1, bei Sanierungen und Neubauten Werte zwischen 1,0 h-1 und 2,0 h-1. Abgesehen von Gutachten bei Problemfällen wird die Lüftungsnorm bei Neubauten und Sanierungen angewendet. In diesen Fällen ergeben sich Infiltrationsvolumenströme in der Größenordnung von 10 % bis 15 % der planmäßigen Außenluftvolumenströme.  

Planern ist zu empfehlen: 

  • Es sollte eine möglichst hohe Luftdichtheit der Wohnungen angestrebt werden.
  • Unabhängig vom gewählten Lüftungssystem sollte ein großer Regelbereich bis hin zur Feuchtelüftung vorgesehen werden (z.B. bei Ventilatoren, Außenluftdurchlässen etc.)
  • Unter diesen Umständen kann der Einfluss der Infiltration vernachlässigt werden und der Aufwand für ihre rechnerische Abschätzung entfallen.