Bei der Herstellung kleinster Strukturen, z.B. in der Produktion von Mikroprozessoren, oder im klinischen Bereich, z.B. in Operationssälen, können sich folgenschwere Probleme durch Verunreinigungen in der Luft ergeben. Unter diesen Verunreinigungen ist nicht nur Hausstaub zu verstehen, sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Komponenten. Deshalb wird anstelle von Staub der Begriff Kontamination (der Luft) verwendet, womit die nicht gasförmigen Anteile normaler Umgebungsluft beschrieben werden. Diese Anteile setzen sich zusammen aus allen in der Luft befindlichen Staubteilchen, Mikroorganismen und Tröpfchen, deren Größe einen weiten Bereich umfassen können. Staubteilchen reichen von kleinsten Partikeln - wie beispielsweise Ruß mit einer Größe von wenigen tausendstel Millimetern - bis zu Flugsandkörnern und feinen Stofffäden, die einen Durchmesser von einigen Millimetern erreichen können. Ebenso wie feine Flüssigkeitströpfchen haben die Mikroorganismen in der Luft eine Größe im Bereich weniger hundertstel Millimeter. Durch die ständige Bewegung der Luft werden diese Kontaminationen durcheinander gewirbelt und gelangen so an nahezu jeden Ort. Sie bleiben jedoch nicht beliebig lange in der Luft, sondern setzen sich auf allen Oberflächen ab. Was im Haushalt oder im Büro zwar ärgerlich, aber doch relativ einfach zu beseitigen ist, kann in einigen Bereichen von Industrie und Medizin fatale Folgen haben. Die einzige Lösung dieses Problems besteht in der Verlagerung der Produktion, oder der hygienisch relevanten Bereiche der Medizin und der Forschung in eine partikelfreie Umgebung. Eine solche wird durch sog. Reinräume bereitgestellt. Die zu diesem Zweck gebauten Reinräume sind also im Idealfall luftdichte Räume, die die benötigte Frischluft über ein mehrstufiges Filtersystem in nahezu staub- und keimfreier Qualität erhalten. In Operationsbereichen von Krankenhäusern und Universitätskliniken herrschen besonders hohe hygienische Anforderungen. Neben der Verringerung von Keimzahlen auf allen Raum- und Möbeloberflächen, spielt auch die Qualität der Raumluft eine erhebliche Rolle. Zum einen gilt es mit geeigneter Filtertechnik die Konzentration von Schwebstoffen und Feinstäuben so gering wie möglich zu halten, zum anderen ist die Vermeidung von Infektionen durch Keime in der Luft und somit deren direkten Kontakt zu offenen Wundflächen während einer Operation ein sehr ernstzunehmender Faktor bei der Verringerung von post operativen Komplikationen. Die Operationssäle, sowie die angrenzenden Räume (Operationsvorbereitung Patienten/Personal, Schleusen, Flure, Umkleidekabinen, Aufenthaltsräume, Desinfektionsbereiche), sind aus diesem Grund mit erhöhter Aufmerksamkeit in Bezug auf die Luftdichtheit zu betrachten. Der Eintrag von Schadstoffen und keimbelasteter Luft durch Undichtheiten der Reinraumausstattung und der Lüftungsanlagen sind hier die Angriffspunkte für eine nähergehende qualitätssichernde Untersuchung.