E. Panic
Year:
2007
Bibliographic info:
2nd European Blower Door Symposium, March 2007

Die Thermografie ist ein hilfreiches Mittel bei der Sichtbarmachung von Leckagen an der Wind- und Luftdichtheitsebene. Jedoch sind einerseits nicht immer die theoretisch notwendigen physikalischen Randbedingungen vorhanden und andererseits ermöglicht der Bauablauf nicht immer die optimale Gebäudepräparation. Grundsätzlich gibt auch ein niedriger n50-Wert bei der Luftdichtheitsmessung keine Aussage über die Winddichtheit und über die Bauteilqualitäten. Wie bereits viele Schadensfälle beweisen ist die Einhaltung der Luftwechselrate, die aus energetischer Sicht eine Bewertung darstellt, für die Funktion eines Bauteiles oder gar eines Gebäudes nicht (alleine) ausschlaggebend. Mängelrügen über schlechte oder unzureichende Beheizbarkeit mehren sich und enden meist in einem Rechtsstreit. Mit ein Grund ist das fehlende Fachwissen so mancher „Blower-Door- Spezialisten“ die es verabsäumen die Kunde über die gesamten bauphysikalischen Anforderungen zu unterrichten. Über bauphysikalische Anforderungen die ja dem fachunkundigen „Prüfer“ nicht bekannt sind. Besonders im Niedrigst- oder Passivhausbereich sind für die Funktion alle bauphysikalischen Belange wichtig und daher auch einzuhalten. Gerade aber dort zeichnen sich oftmals auch massive Fehler aber nur mehr im Zehntelgradbereich ab, und so ist es ohne ausreichende Kenntnis der Thermodynamik und Bauphysik nicht möglich diese Fehlerquellen auch zu finden. Was haben aber nun die großteils nicht beachteten und mittels alleiniger Luftdichtheitsmessung nicht erkennbaren Mängel für Auswirkungen auf das Bauteil. Um die Zusammenhänge einigermaßen veranschaulichen zu können, wurde ein Leckagenmodel angefertigt und mit unterschiedlichen Fehlern versehen. Danach wurde versucht diese Fehler messtechnisch zu erfassen. Ebenso wurden diese Fehler mittels Wärmebrückensimulationsprogramm FLIXO gestaltet um die notwendigen Vorgänge im Inneren und die messtechnischen Auswirkungen an der Oberfläche des Bauteiles darzustellen bzw. theoretische Ansätze für weitere Arbeiten zu erhalten.