Praxisbericht der energetischen Modernisierung eines Gründerzeit-Mehrfamilienhauses in Holzbauweise. Dabei wurde der Passivhaus-Standard im Altbau angestrebt (EnerPHit). Vorstellung des Projektes in Bildern mit Überblick, Planung von Details und Bericht von interessanten Erfahrungen. Die Luftdichtungsebene wurde außen auf der alten Außenhülle ausgeführt. Die Fenster wurden mit vorkomprimierten Dichtbändern in vorgefertigten Holz-Fensterkästen eingebaut, die jeweils in sich und mit Folien auf den Außenputz gedichtet wurden. Auf die alten Sparren wurden OSB-Platten als Dichtheitsebene ausgeführt. Die Dämmung der Gefache erfolgte mit Zellulose.
Die Messergebnisse der Luftdichtheit haben folgendes gezeigt:
1.Die Modernisierung auf sehr gute Energiestandards mit hoher Luftdichtheit auch von sehr alten Gebäuden bei Dämmung von außen ist gut möglich. Das Ergebnis ist n50 = 0,75 1/h
2. Ohne die Abklebung der alten, vorläufig erhaltenen Eingangstüren ergibt sich ein Wert von n50 = 1,1 1/h.
3. Die vorkomprimierten Fenster-Dichtungsbänder sind nicht dicht. Die Luftströmungen sind zwar sehr gering, aber Rauch geht durch die Bänder hindurch. Auch die Auswahl der Bänder durch ungleichmäßige Fugenbreiten ist praktisch sehr schwer, da der Einsatzbereich jeweils sehr eng ist.
4. Interessant sind die Verbrauchswerte des ersten Nutzungsjahres, die bereinigt unter den erwarteten Werten nach PHPP liegen. Dies hängt vermutlich mit der ungleichen Verteilung der Leckagen zusammen.