Ziel der Arbeit/Fragestellung
Schlechte Luft in Schulräumen ist ein bekanntes Problem. Mit Fensterlüftung in der kalten Jahreszeit eine gute Luftqualität zu erreichen, erfordert viel Aufmerksamkeit und Zeit, in welcher kein konzentrierter Unterricht möglich ist. Die hierzu erforderlichen Luftwechsel in Klassenräumen können nicht ohne erhebliche Einschränkungen des thermischen Komforts erreicht werden. Bei einem Fensteraustausch in Schulgebäuden ist die meist praktizierte Fensterlüftung kritisch zu hinterfragen, bessere Konzepte sind zu entwickeln.
Methode der Herangehensweise
Die Erkenntnisse bezüglich Lüftung in Krankenhäusern und Schulen des Max von Pettenkofer führten in der zweiten Hälfte des 18.Jhd. bereits zu Verordnungen und Erlassen, welche "Ventilationskamine" in Schulzimmern forderten. Der Luftkamin diente der Ableitung der verbrauchten Luft im Schulzimmer, die Frischluftnachströmung erfolgt über verstellbare Oberlichter. Mit diesen, in den historischen Schulen noch vorhandenen Bauwerken, können mit moderner Lüftungstechnik kombiniert, sehr gut funktionierende Lüftungssysteme reali-siert werden.
Inhalt des Vortrags
Im Zusammenhang mit dem Fensteraustausch in einer Schule in Mittelhessen (Bj. 1904) wurde ein derartiges Lüftungssystem revitalisiert. Für die Umsetzung waren im Vorfeld umfangreiche Untersuchungen an dem weitgehend noch vorhandenen, jedoch in der Vergangenheit stillgelegten Lüftungssystem notwendig. Die tatsächlich bei der Nutzung der Räume auftretenden Kohlendioxidkonzentrationen wurden aufgenommen. Auch wurde die im Bestand und nach der Sanierung vorherrschende Luftdichtheit der Klassenräume mess-technisch ermittelt, insbesondere, um die internen Leckagen zu quantifizieren. Im Vortrag werden die Ergebnisse der Untersuchungen sowie auch die Planung und Umsetzung der Gesamtmaßnahme praxisnah vorgestellt.
Ergebnisse und Beurteilung
Mit den nach dem tatsächlichen Bedarf in den Klassenräumen geregelten Luftmengen konnte in Verbindung mit zeitgemäßer Ventilatorentechnik und den historischen Lüftungs-kanälen ein sehr effizientes und gut funktionierendes System realisiert werden.
Schlussfolgerungen
Fensterlüftung in Schulräumen führt zu erheblichen Beeinträchtigungen des Unterrichtes bei gleichzeitig sehr geringem thermischen Komfort der Nutzer. Bessere Lösungen wurden bereits Mitte des 18. Jahrhunderts realisiert und sollten heute eine Selbstverständlichkeit bei der Errichtung und Sanierung von Schulgebäuden sein.
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