Fabrice Richieri, Bassam Moujalled
Year:
2023
Bibliographic info:
13th International BUILDAIR Symposium, 2-3 June 2023, Hannover, Germany

Ziel der Arbeit/Fragestellung 
Dieser Artikel stellt die Ergebnisse einer HLK-Diagnose vor, die in einem großen Büro-gebäude durchgeführt wurde. Das System besteht aus 257 Hochdruck-Induktionsgeräten (Spilotair®), die an sieben Zuluftanlagen angeschlossen sind, und wird für das Heizen, Kühlen und Lüften verwendet. Es befindet sich in Frankreich in der Nähe des Flughafens Bordeaux-Mérignac und hat während der 23 Betriebsjahre noch nie ordnungsgemäß funktioniert. Wie der Name schon sagt, muss ein Hochdruck-Induktionsgerät mit Druckluft (höher als 250 Pa) – vorgewärmt oder vorgekühlt durch eine balancierte Lüftungsanlage – versorgt werden. Das gesamte Kanalsystem ist daher hohen Drücken ausgesetzt, was es umso anfälliger für mögliche undichte Stellen in den Kanälen macht.  

Methode der Herangehensweise 
Dieser Vortrag stellt die ersten Ergebnisse einer im Oktober 2022 begonnenen HLK-Diagnose vor, mit der sich alle Fehlfunktionen der Anlage ermitteln lassen. Die Methode und die Ergebnisse basieren auf einem experimentellen Ansatz mit Vor-Ort-Messungen (Druck und Volumenstrom im Kanalsystem, Luftdichtheitsmessungen an den Kanälen), Berech-nung des Druckabfalls sowie Beobachtungen vor Ort (Leckageortung in den Kanälen), um die Ursachen für die Fehlfunktion der HLK-Anlage zu ermitteln.  

Inhalt des Vortrags 
Heiz- und Kühllast der HLK-Anlage entsprechen den derzeitigen Anforderungen des Gebäudes. Bei der Diagnose wurden jedoch festgestellt, dass die mangelhafte Leistung der Zu- und Abluftkanäle auf eine Kombination aus unverhältnismäßigem Druckabfall und Leckagen zurückzuführen ist. Diese Analyse lieferte die Erklärung sowohl für die von den Gebäudeverwaltern beobachtete schlechte Leistung der HLK-Anlage als auch für das von den Nutzern berichtete thermische Unbehagen.  

Ergebnisse und Beurteilung 
Die Diagnose zeigte, dass die Minderleistung der sieben Zuluftkanäle das Hauptproblem ist und nicht auf eine vermuteten Unterdimensionierung der sieben Lüftungsanlagen zurückzuführen ist, die sich unmittelbar auf den ordnungsgemäßen Betrieb sämtlicher Hochdruckinduktionsgeräte ausgewirkt hätte. Die SNIA wird als Generalunternehmer des Projekts Überholungsmaßnahmen einschließlich der fast vollständigen Überholung der Kanäle vorschlagen.  

Schlussfolgerungen 
In dieser Präsentation möchte ich folgendes erläutern und begründen: 

  1. Die Diagnose eines fehlerhaften HLK-Systems erfordert eine vollständige Prüfung, die auch die Luftdichtheit des gesamten Kanalsystems und nicht nur einen Austausch des Lüftermotors umfasst, wie häufig vorgeschlagen wird. 
  2. Die Prüfung vor Inbetriebnahme nach den Bauarbeiten kann für eine Überprüfung der gesamten Anlage genutzt werden. Im vorgestellten Fall hat es noch nie eine umfassende Überprüfung der Lüftungsanlagen gegeben.
  3. Wenn die Konstrukteure der Lüftungskanäle einige Grundregeln (insbesondere geringe Druckverluste und eine sehr gute Luftdichtigkeit), wie vom SPILOTAIR®-Hersteller empfohlen, beachten, dann funktioniert die Theorie (Soll-Luftdurchsatz ≈ gemessener Luftdurchsatz) auch in der Praxis sehr gut!

For further information please contact Fabrice Richieri at: fabrice.richieri@aviation-civile.gouv.fr